Kunst ohne Horizont - Ideen aus Eisen
Handwerk und Ästhetik miteinander verschmelzen wollte Nuno Ramalho nach seinem Studium für Industriedesign an der
Escola Profissional Gustav Eiffel – und wählte Eisen als Element.
Mein Fenster zur Straße - Ein Bekenntnis
Sonntag, 15.11.2020, zehn Uhr. Sonnenschein hat den morgendlichen Himmel erobert.
Die Wärme des Lichts tut wohl. Meine Katze sitzt auf einer Stufe und blinzelt, ihre Schnurrbarthaare sondieren die Wetterlage.
Ich tue es meiner Katze gleich und strecke mein Gesicht den wärmenden Strahlen entgegen, atme tief durch die Nase. Ein rundum friedlicher Moment, einen, den man gerne einfrieren möchte um ihn in unangenehmen Situationen bei Bedarf hervorholen und daran lutschen können wie an einem süßen Eis.
CASA FERNANDO PESSOA - LISSABON
Wiedereröffnung im neuen Gewand Ende August 2020 - freuen Sie sich auf meinen Artikel über das liebevoll restaurierte und wiedereröffnete Museumshaus über den wandelbaren Ausnahme-Dichter und Genie FERNANDO PESSOA beim nächsten Update meiner Homepage oder in der aktuellen Edition Nummer 11 des deutschsprachigen Magazins "Entdecken Sie Algarve" .
ALJUSTREL -
Mit einem Bein in der Hölle, mit dem anderen im Paradies, sagte der Volksmund...
Eine Landschaft ist ein körperlicher, biologischer und sozialkultureller Spiegel, fasst Gonçalo Ribeiro Telles 1985 seinen Eindruck als Landschaftsarchitekt über das Hüttenwerk Aljustrel im heutigen Parque Mineiro zusammen. Tragisch und
wahrhaftig zugleich klingen seine Worte und bei einem Streifzug durch die Kreisstadt und Umgebung, wird deutlich, warum ...
Die Thunfisch-Route - A Rota de Atum
Ausflug nach Santa Luzia - Nichts hat das Leben der Anwohner von Santa Luzia bei Tavira einst mehr geprägt als der Thunfischfang.
Die Thunfischfallen vor der Küste sind längst verschwunden, die Erinnerung an die damalige Solidarität ist geblieben – und eine Spazierroute ...
Minas de São Domingos
Unvergesslich idyllisch ist das flüssige Kleinod Tapada Grande tintendunklen See beugt sich der kobaltblaue am frühen Morgen. Über den Himmelsbogen.
Das Laub hochgewachsener Pappeln, Weiden und Eukalypten singt im Gleichklang mit dem
allmorgendlich auffrischenden Wind sein raschelndes Lied. Ungestüm kräuseln Wellen sich in Schlangenlinien durch das erquickende Nass. Es ist sieben Uhr. Die Tapada Grande ruht - noch...
AMÁLIA RODRIGUES - Eine Jahrhundertstimme wird hundert
Wer sie einmal gehört hat, vergisst sie nicht. Amália Rodrigues' Stimme gehört zu den fünf besten Stimmen
des 20. Jahrhunderts und ihr verdankt der Fado seinen Aufstieg bis zum UNESCO-Weltkulturerbe.
In diesem Jahr feiert Portugal Amálias 100-jährigen Geburtstag.
Am 23. Juli 2020 würde Amália 100 Jahre alt.Das Jubiläum animiert dazu, der Fado-Ikone Portugals ein rauschendes Fest zu bereiten. Die Melancholie und die Traurigkeit über das sichere Ende des Lebens, waren Amálias Motor, ein einzigartiger, stimmgewaltiger Motor, der in jedem Amália-Lied zu Hochform auflief. Die Diva trug ihr Herz auf der Zunge und das machte sie zu einer unnachahmlichen Musikkünstlerin.
CULATRA 2030 - Mach es besser!
Einen ökologischen Fußabdruck will die Gemeinde von Culatra setzen und mit der Agenda Culatra 2030 ein Pilotprojekt für nachhaltiges gemeinschaftliches Leben mit lokal erzeugter erneuerbarer Energie verwirklichen.
Mach es besser! Der Aufruf hat die Inselgemein-schaft konsolidiert und gleichzeitig sensibilisiert für eine angemessene Wertschätzung ihres Lebensraumes und für die Menschen, die darin existieren. Deutlich weniger Abfall und Sperrmüll, bessere Umweltwerte, mehr Miteinander, sprechen für sich und dafür, was möglich ist, wenn Solidarität der Motor für Veränderung heißt.
Porto Palafítico de Carrasqueira - Hölzernes Labyrinth
Sobald das Meer sich zurückzieht, reicht der schlammige Schlick in der Mündung des Sado
etliche hunderte Meter weit in die Bucht. Um trotzdem in See stechen zu können, haben die Fischer
vor sechzig Jahren einen einzigartigen Stelzenhafen errichtet. Ganz im Südwesten in der Bucht von Setúbal im Mündungsgebiet des Rio Sado, schwappt das Meer behäbig an das schlickreiche Ufer. Hier breitet sich das Naturreservat Reserva Natural do Estuário do Sado mit seiner Salzmarsch, Seegrasweiden und Dünenlandschaft aus, als wolle es die Bucht umarmen und vor den Launen des Meeres beschützen.
DEINE FREIHEIT IST NICHT MEINE FREIHEIT
Portugal zwischen Coronavirus und Gedenken an die Nelkenrevolution
Am 25. April 2020 marschierte in Lissabon am Nachmittag ein älterer Senhor mit geschulteter Nationalflagge die Avenida da Liberdade entlang. Die Siebzig hat er längst überschritten. Seine Jugend ist von ihm fortgerückt. Seine Enkel sind erwachsen. Ganz allein marschiert der Senhor mit grauem Anzug bekleidet, die Prachtallee entlang. Von der Praça dos Restauradores am südlichen Ende bis zur Rotunde Marquês de Pombal. Auf der Allee schlagen die Bäume aus, ihr zartgrünes Blätterdach spendet den kunstvoll gelegten kopfsteingepflasterten Parkwegen Schatten. Dennoch: Zärtlich blinzelt Sonnenlicht durch das Laubenzelt, tanzt über den Kopfstein und über den Asphalt auf die Fahrbahn. Obwohl es Samstag ist, obwohl der Frühling mit strahlendem Sonnenschein ins Freie lockt, ist der Boulevard leer. Kein Auto weit und breit, kein Spaziergänger, die Café-Kioske bleiben geschlossen. Lissabon in Zeiten von Corona. Die Bürger bleiben zu Hause.
REVOLUTION IST KEIN TANZEE – GESPRÄCH ZUM WELTFRAUENTAG
Irene Flunser Pimentel ist eine unbequeme Frau. Seit ihrer frühesten Jugend verteidigt die promovierte Historikerin sozial-demokratische Grundsätze und kämpft für Pluralismus, Gleichstellung, Meinungsfreiheit und Frauenrecht. In den Jahren ihrer politisch aktiven Phase begehrte sie auf gegen die herrschende Klassengesellschaft in Portugal. In der Sozialdemokratie tritt sie auf als Aufklärerin und setzt ihren Kampf für die Gleichstellung der Frau fort.
REVOLUÇÃO NÂO É UM CHÃ-DANÇANTE
A Dra. Irene Flunser Pimentel, sabe-o, desde há cinquenta anos, já pela sua
experiência, já pela sua vida activa política, e conta-nos as suas experiências durante a participação que teve na vida clandestina e na luta pela democratização de Portugal...
Irene Flunser Pimentel era e é uma mulher inconveniente. Desde jovem, a Historiadora promoveu e defendeu os valores sociais-democratas, lutou permanentemente pelo pluralismo, pela igualdade de género, pela liberdade de expressão e pelos direitos da mulher. Durante os anos activos da sua carreira política antes, durante e depois da revolução dos cravos, protestou contra as classes na sociedade. Durante os últimos quarenta anos da Social Democracia, continuou a sua luta de outro modo, vindo a ser
uma excelente investigadora histórica e política, e uma lutadora pela igualdade de género.
MOSTEIRO DA BATALHA – GOTISCHE BAUKUNST PAR EXCELLENCE
In Portugals Geschichte geschieht nichts ohne Liebe, sagt man.
Dass aber ausgerechnet eine verbotene Liebschaft einen König hervorbringt, der Portugal vor dem Verlust seiner Souveränität bewahrte und mit dem Mosteiro da Batalha ein Meisterwerk der gotischen Kirchenbaukunst errichten ließ, konnte niemand ahnen.
COIMBRA – STADT MIT NOSTALGIE UND VISION
Erhaben schwemmt der Mondego- Fluss an der altehrwürdigen Universitätsstadt Coimbra vorbei. Ebenso erhaben thronen die einstige königliche Residenz und spätere Universität auf dem Hügel Alta und blickt mit ihrem Glockenturm auf die mittelalterlich geprägte Stadt zu ihren Füßen. Im Laufe von sieben Jahrhunderten erbaut, schmiegen sich 21 Kollegien um die Mutter-Universität, die von König D. Dinis im Jahre 1290 gegründet worden ist und seit 2013 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.
Am Hang unterhalb des Campus liegt ein Häusergürtel. Schmale mittelalterliche Häuser, steile Treppenstiegen bis zum Flussufer und ein kunterbuntes Gassen-Labyrinth verraten die maurische Vergangenheit bis zum Torre de Barracá, der vom Mittelalter durch einen Torbogen in die Gegenwart führt. Edle Geschäftshäuser in der Baixa säumen die kunstvoll mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Fußgängerzone. Art Nouveau und Art déco beherrschen das noble Stadtbild. Boutiquen mit Markenbekleidung, Schmuck und kostbaren Mitbringseln reihen sich an quirlige Café-Häuser und familiär geführte Restaurants. Wenige Schritte entfernt liegen die Uferpromenade und ein lauschiger Park, in dem man unter Platanen Schatten und Muße findet. Lassen wir den Streifzug durch Coimbra mit Liebe beginnen – mit König D. Dinis von Portugal und Isabel von Aragon, die den portugiesischen Monarchen zwölfjährig geheiratet und ihn seine ganze 46 Jahre andauernde Ägide begleitet hat. Eine große und aufrichtige Liebe, von D. Dinis in Dutzenden innig formulierten Sonetten niedergeschrieben. Seine fromme Gattin sorgte für Notleidende, unterstützte den Santa Clara Orden in Coimbra und trat nach dem Tod ihres Mannes selbst in den Orden ein. In der romanischen Klosterkirche Santa Clara Velha in der Flussaue am südlichen Mondego-Ufer fand sie ihre letzte Ruhestätte. Umgebettet in das drei Jahrhunderte später errichtete Kloster Santa Clara Nova, gedenkt ihr Coimbra jedes Jahr am 4. Juli, dem Todestag der heiliggesprochenen Königin. Ihr Mann, D. Dinis, der Bauernkönig, war der sechste König Portugals. Ihm hat Coimbra die erste Universität des Landes und eine der ältesten Lehrstätten für Geisteswissenschaften in Europa zu verdanken.
SERPA – DIE BEMERKENSWERTE KLEINSTADT
Serpa liegt zwischen dem Rio Guadiana und dem Rio Chança dicht an der spanisch-portugiesischen Grenze.
Der mittelalterliche Kern ist größtenteils gut erhalten und bietet neben pittoresken Impressionen jede Menge Kulturgut und Leckeres aus dem Alentejo.
Die Ostra da Culatra erobert den Gourmethimmel
Die Muschelzucht ist für die Fischergemeinschaft auf der Insel Ilha da Culatra existenziell. Seit die Insel besiedelt ist, leben die Menschen hier am Meer, und vom Meer. Ohne die Früchte des Meeres keine Existenz, ohne Existenz keine Zukunft.
An diesem Morgen ist die Lagune im Parque Natural da Ria Formosa in Frühnebel gehüllt. Der Blick von der Hafenmole in Olhão reicht gerade einmal bis zum Bootssteg davor. In der Fischhalle wird der Tagesfang noch auf Eis drapiert. Ein Kaffee im Stehen ersetzt das Frühstück. Im Hafen wartet ein Boot-Taxi. Kaum den Hafen verlassen, durchpflügt der Außenbordmotor brummend das Wasser. Lichtbojen zeigen dem Skipper den Weg durch den Morgennebel zur Insel Ilha da Culatra.